Arlinger 1958 in Pforzheim - Luftbild des Stadtteils

Wüstung Arlingen – Mittelalterliche Siedlung

Arlingen war vermutlich eine mittelalterliche Siedlung (Wüstung) auf der heutigen Gemarkung Brötzingen, deren Existenz sich nur noch durch Flurnamen nachweisen lässt. Die spätere Wohnsiedlung Arlinger erhielt ihren Namen von dieser untergegangenen Ortschaft.

Wüstung Arlingen

Arlingen war vermutlich eine mittelalterliche Siedlung (Wüstung) auf der heutigen Gemarkung Brötzingen, deren Existenz sich nur noch durch Flurnamen nachweisen lässt. Die spätere Wohnsiedlung Arlinger erhielt ihren Namen von dieser untergegangenen Ortschaft.

Schriftliche Hinweise

Erste Erwähnung 1527

Die ersten schriftlichen Hinweise auf Arlingen stammen aus dem Jahr 1527, als in Urkunden Fluren wie "zu Arlingen zwischen den zweyen wegen" erwähnt werden. Diese lagen nur etwa 500 Meter westlich des Brötzinger Ortskerns und reichten bis an die Grenze zur Birkenfelder Gemarkung.

Die Fluren wurden der östlichen Zelg zugerechnet, was darauf hindeutet, dass sie nach dem Verlassen der Siedlung in das bestehende Brötzinger Flursystem eingegliedert wurden.

Historische Forschung

Vermutete Lage der Siedlung

Der Historiker Rüdiger Stenzel vermutet, dass sich das Gebiet der ehemaligen Arlinger-Siedlung zwischen der heutigen Arlingerstraße und der Dietlinger Straße befand. Die heutigen Straßennamen deuten auf eine historische Kontinuität hin.

Burgrain und Burgsteig

Aus dem Jahr 1580 sind zudem die Flurnamen "Burgrain" und "Burgsteig" in "Underarlingen" belegt – möglicherweise ein Hinweis auf eine kleine Burg oder Befestigung in diesem Bereich.

Untergang der Siedlung

Theorie von Rüdiger Stenzel

Zum Untergang der Siedlung nimmt Stenzel an, dass Birkenfeld ursprünglich eine Tochtersiedlung Arlingens war. Als Birkenfeld im Jahr 1322 an Württemberg fiel, geriet Arlingen in eine Grenzlage zwischen Baden und Württemberg, was vermutlich zur Aufgabe der Siedlung führte.

Ein Indiz für diese enge Verbindung ist, dass Birkenfeld kirchlich bis ins 15. Jahrhundert weiterhin zur Pfarrei Brötzingen gehörte, was zeigt, dass kirchliche Strukturen politische Grenzen überdauerten.

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