Pforzheim Leopoldplatz 2003 - Historisches Zentrum der Stadt

Geplantes Wohngebiet Kleiststraße – 2,98 Hektar in der Nordstadt

Das Plangebiet Kleiststraße liegt im östlichen Teil der Pforzheimer Nordstadt nördlich der Bahnlinie Stuttgart–Karlsruhe. Es umfasst zwei Teilflächen und soll als neues Wohn- und Mischquartier entwickelt werden.

Kleiststraße

2,98 Hektar
FNP 2035 → Wohnbaufläche

Das Plangebiet „Kleiststraße" liegt im östlichen Teil der Pforzheimer Nordstadt nördlich der Bahnlinie Stuttgart–Karlsruhe. Es umfasst zwei Teilflächen und soll als neues Wohn- und Mischquartier entwickelt werden.

Lage und aktuelle Nutzung

Teilfläche I

Die Teilfläche I mit 0,89 Hektar liegt zwischen Kleiststraße und Bahntrasse und ist überwiegend versiegeltes ehemaliges Betriebsgelände mit kleineren Gehölzbeständen.

Teilfläche II

Die Teilfläche II mit 2,09 Hektar liegt zwischen Redtenbacherstraße und Kleiststraße in einer südexponierten Hanglage mit leerstehendem Gebäude, ruderalisierter Grünfläche und Kleingartengebiet. Nördlich schließen das Kepler-Gymnasium und Wohnbebauung an, östlich befinden sich Reihenhäuser und eine Vereinsanlage, südlich die Bahntrasse und der ehemalige Schlachthof.

Geplante Nutzung und Ziel

Vorgesehen ist die Entwicklung eines neuen Wohn- und Mischquartiers durch Umstrukturierung des bisherigen Gewerbeareals. Die Planung verfolgt die Stärkung des Standorts für Wohnen und Arbeiten.

Rahmenbedingungen und Restriktionen

Erforderlich ist der Erhalt der gesetzlich geschützten Feldhecken im Süden der Teilfläche II. Mögliche Altlasten auf dem ehemaligen Betriebsgelände müssen berücksichtigt werden. Die Durchführung spezieller artenschutzrechtlicher Prüfungen im Bebauungsplanverfahren ist notwendig. Ein Lärmgutachten aufgrund der Nähe zur Bahnlinie muss erstellt werden. Die Minimierung der Versiegelung und Begrünung der Bauflächen, beispielsweise durch Dachbegrünung und Gehölzpflanzungen, ist vorgesehen.

Umwelt- und Artenschutz

Die Teilfläche I weist durch ihre starke Vorbelastung geringe ökologische Bedeutung auf, hier sind keine relevanten Arten zu erwarten. Die Teilfläche II bietet Lebensraum für Brutvögel wie Star und Haussperling, Fledermäuse mit möglichen Quartieren in Gebäuden und Reptilien, vor allem Mauereidechse. Eine vertiefende Untersuchung dieser Artengruppen ist erforderlich. Bei nachgewiesenem Vorkommen müssen Vermeidungs- oder CEF-Maßnahmen, wie Ersatzhabitate und Umsiedlungen, umgesetzt werden.

Bewertung der Umweltwirkungen

Umweltaspekt Einschätzung Begründung
Tiere / Pflanzen / Lebensräume
🟠 mittel
Potenzielles Vorkommen geschützter Arten auf Teilfläche II
Boden / Fläche
🟢 gering
Teilfläche I stark versiegelt, geringe natürliche Bodenfunktionen
Klima / Luft
🟠 mittel
Versiegelung kann bioklimatische Situation leicht beeinträchtigen
Landschaftsbild
🟢 gering
Eingeschränkte Sichtbarkeit, innerstädtische Lage
Lärm / Mensch
🟠 mittel
Bahn- und Straßenverkehr als relevante Lärmquelle
Wasser / Altlasten
🟢 gering
Keine Hochwassergefahr, Altlastenprüfung vorgesehen

Gesamtbewertung der Eignung

Ohne Maßnahmen wird die Fläche als geeignet (I) eingestuft. Mit Maßnahmen bleibt sie als geeignet (I) bewertet.

Fazit

Die Prüffläche „Kleiststraße" ist eine zentrale innerstädtische Entwicklungsfläche mit sehr guter infrastruktureller Anbindung. Aufgrund der vorhandenen Vorbelastung ist eine Bebauung aus umweltfachlicher Sicht unproblematisch, wenn artenschutzrechtliche Maßnahmen und Begrünung berücksichtigt werden. Die Fläche wird als geeignet (I) für die Entwicklung eines gemischten Wohn- und Arbeitsquartiers eingestuft.

Quellen und Literatur

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